Ein Iraner findet Jesus

Vom Kommunismus zum christlichen Glauben

30 Jahre kämpfte der Iraner Maj für den Kommunismus und für Menschenrechte. Aufgrund dieses Engagements musste er aus dem Iran flüchten und landete in der Schweiz. Er ahnte nicht, dass das Beste noch kommen würde.
Maj Balazadeh

Maj Balazadeh wurde 1956 geboren und wuchs in einer typischen muslimischen Familie im Nordiran auf. Seinen Eltern waren die täglichen Gebete und der Ramadan sehr wichtig.

Schon als Kind hatte Maj viele Fragen über Jesus. Im Koran hatte er von Isa (arabischer Name von Jesus) gelesen. Und dieser Isa hatte seine Aufmerksamkeit geweckt. Er wünschte sich sogar, einmal in der Bibel der Christen über ihn zu lesen. Natürlich wird Isa im Koran nur als Prophet, auf keinen Fall aber als Sohn Gottes bezeichnet. Doch Maj ahnte, dass sich hinter dieser Gestalt sehr viel mehr verbarg, als er durch die islamische Lehre vernahm.

Neue Weltanschauung und viele Fragen

Im Alter von 18 bis 22 Jahren besuchte Maj die Universität in Teheran und studierte Politwissenschaft. In dieser Zeit war die politische Lage im Iran sehr spannungsgeladen. Das Volk verlangte zunehmend nach einer politischen und wirtschaftlichen Änderung. Während seines Studiums wurde Maj zunehmend davon überzeugt, dass die Antwort auf die Probleme seines Landes bei Marx und dem Kommunismus zu finden sei.

Während dieser Zeit wollte Maj zwei Mal eine Kirche besuchen. Doch der Zutritt wurde ihm jeweils verwehrt. Er gehörte nicht dem christlichen Glauben an und die Christen trauten ihm offensichtlich nicht. Sein Kindheitstraum, Jesus etwas näher zu kommen, sollte sich noch nicht erfüllen. Und so wendete sich Maj erneut verschiedensten Philosophien zu.

Verhaftung und Probleme im Iran

Wegen seiner politischen Ansichten stiess Maj zunehmend auf Widerstand der Regierung. Das Regime von Khomeini, welches damals seine Macht festigte, kannte keine Toleranz für Andersdenkende. Wegen des Verbreitens von kommunistischem Gedankengut und dem Pochen auf Menschenrechte wurde er verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe von 28 Monaten verurteilt. Als er erklärte, sich von kommunistischen Themen zu distanzieren, wurde er frühzeitig entlassen. Er hatte aber nicht die Absicht, dieser Verpflichtung nachzukommen und führte seine Aktivitäten weiter. Schon bald wurde er vom Geheimdienst überwacht. Jemand gab ihm den Rat, das Land möglichst schnell zu verlassen.

Flucht in die Schweiz

Inzwischen hatte Maj geheiratet und war Vater von zwei Kindern. Jetzt musste er seine Familie zurücklassen und das Land schnell verlassen. Etwas später wurde die junge Familie in der Türkei wieder vereint. Im UNHR-Büro in Ankara suchten sie Hilfe. Sein Kampf für Menschenrechte hatte Maj in der Türkei während mehr als zwei Jahren weitergeführt. Dieses Engagement führte dazu, dass er auch dort verhaftet wurde. Die türkische Polizei wollte ihn in den Iran zurückschicken. Ein junger Schweizer, der in der Türkei studierte, suchte Hilfe für Majs Familie. Die christliche Organisation CFD (Christlicher Friedensdienst) nahm sich des Falls schliesslich an. Da reagierte der UNHR sehr schnell und intervenierte bei den türkischen Behörden. Innert weniger Stunden ermöglichten sie 1989 eine Weiterreise in die Schweiz.

Der junge Schweizer war ein Nachfolger von Jesus und bemühte sich sehr ums Wohlergehen von Majs Familie. Die CFD stellte eine Wohnung, Essen und alles andere zur Verfügung, was sie zum Leben brauchten. Und sogar ein B-Ausweis wurde ihnen bereits ausgehändigt. Sehr schnell fand Maj Arbeit als Hilfsarbeiter. Nach den ersten Jahren machte er sich selbstständig. Er erwarb zwei Restaurants, die er erfolgreich betrieb. Doch die viele Arbeit führte 2003 zu einer grossen Erschöpfungsdepression.

Jesus gefunden

So fand sich Maj in der psychiatrischen Klinik Waldau wieder. Nach einer Woche besuchte ihn ein Freund. Er brachte Maj ein Neues Testament. Einerseits sträubte sich Maj als studierter Marxist, sich mit einer religiösen Schrift auseinanderzusetzen. Doch andererseits erinnerte er sich an seinen langjährigen Wunsch, mehr über Jesus zu erfahren. Die Neugier überwog und Maj begann zu lesen. Nach einer Woche hatte er das Neue Testament durchgelesen. Er war so gepackt, dass er gleich wieder von vorne begann. Dabei entdeckte er etwas, das besser war als alles, was der Kommunismus zu bieten hatte. Er erlebte Gott als wahren und lebendigen Gott. Es dauerte aber noch Jahre, bis er zutiefst davon überzeugt war, dass Jesus wirklich Gottes Sohn ist. Dann gab er ihm vorbehaltlos sein Leben.

Ein Leben für Jesus

Maj wollte Jesus ganz gehören und getauft werden. Doch irgendwie fand er keine Kirche, die ihn taufen wollte. Was auch immer deren Gründe gewesen waren, für Maj war dies schwierig. Er sehnte sich nach einem Ort, wo er dazugehören und in seinem Glauben wachsen konnte. Lange Zeit fand er keinen solchen Ort. Es gelang ihm auch nicht, sich im Dschungel der verschiedensten christlichen Gruppierungen zu orientieren.

Seit 2010 hat Maj im New Life in Bern ein geistliches Zuhause gefunden, wo er im Glauben wachsen kann. Liebend gern bezeugt er seinen Glauben und freut sich über die Menschen, die durch ihn zu Jesus gefunden haben. Ja, Maj ist begeistert von Jesus. Nur in Jesus gibt es wahre Gerechtigkeit. Und Jesus kann diese Gerechtigkeit auch wirklich aufrichten, davon ist Maj zutiefst überzeugt. Dies ist etwas, das dem Kommunismus nie gelingen wird.

Datum: 04.08.2017
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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